Mit der bewussten Nutzung des Phänomens „Feuer“ hatte die Menschheit ein Instrument zu ihrer ständigen Fortentwicklung in der Hand. Ohne Feuer wären wir nicht auf dem heutigen technischen Stand angekommen. Feuer ist somit eine Basis unserer Kultur. Solang das Feuer Segen bringt, solang bringt es jedoch auch Probleme mit sich. Wird das Feuer nur für kurze Zeit nicht kontrolliert und beherrscht, birgt es tödliche Gefahren in sich und wirkt schnell mit zerstörerischer Gewalt.

Aufzeichnungen über diese Probleme finden sich früh. Schon auf einer Papyrusrolle aus dem alten Ägypten wird von einer Feuersbrunst berichtet. Auch wenn vorstellbar ist, dass aus leidvollen Erfahrungen schon neben frühzeitlichen Feuerstellen Wasserkrüge zur Brandbekämpfung bereit standen,finden sich Aufzeichnungen über die Schaffung eines Feuerlöschwesens erst aus römischer Zeit um die Zeitenwende. Der Anfang der Feuerwehr und damit die historische Datierung des organisierten Feuerlöschwesens bleibt im Dunkel der Frühzeit verborgen.

Mönche beim Löschen eines Klosterbrandes (franz. Buchmalerei)
Zunächst übernahm nach diesen ersten Aufzeichnungen eine privat organisierte, aber durch ihr Wirken hoch angesehene, Sklaven- und Söldnertruppe die Brandschutzaufgabe im damals schon 1,5 MillionenEinwohnerzählenden Rom. Die Aufgabe der nächtlichen Brandwache wurde bald an 600 Gemeindesklaven gegeben. Damit war der Brandschutz gleichsam eine kommunale Aufgabe geworden. Nach einem Großbrand wurde das Feuerlöschwesen Roms neu organisiert. So bestand um 7 n.Chr.die Feuerwachtruppe aus sieben Wachkohorten zu je 1000-1200 Mann – nunmehr besoldete Militärtruppen unter dem Befehl eines aus dem Adel stammenden Präfekten.Diese„römische Feuerwehr“ war bei der Brandbekämpfung nicht nur auf Wassereimer, nasse Decken und Einreißhaken angewiesen. Es gab auch schon Feuerspritzen, so genannte Siphone. Der Niedergang Roms bedeutete gleichzeitig auch ein Niedergang für das Feuerlöschwesen. Die Siphone zum Beispiel gerieten in Vergessenheit und wurden erst 1518 vom Augsburger Goldschmied Anton Platner neu erfunden.

Das Feuerlöschwesen im Mittelalter ist so dunkel, wie der Volksmund dieses Zeitalter selbst bezeichnet. In der Folge katastrophaler Stadtbrände im 12. bis 14. Jahrhundert wurden in den großen Städten nach und nach Feuerlöschordnungen erlassen. Die erste Notiz hierzu findet sich im Augsburger Stadtbuch, datiert auf 1276. Diese Feuerlöschordnungen regelten das Verhalten der Bürger bei Ausbruch eines Brandes. Als Löschgeräte dienten vor allem lederne Feuereimer. Die erste Feuerlöschordnung Mannheims stammt sicher aus der Zeit vor 1665, ist aber vermutlich bei der Zerstörung der Stadt 1689 verloren gegangen.

Der Auslöser, der letztlich zur Gründung organisierter Feuerwehrmannschaften führte, ist, wie für vieles andere auch, in der französischen Revolution zu suchen. Die dort zum Durchbruch kommenden Ideen führten zu einem neuen Selbstverständnis des Bürgertums und auch zu einer neuen Selbstverantwortung. So wurde im Frankreich dieser Zeit neben der Aufstellung der Nationalgarde auch die Einrichtung von Feuerwehrkorps empfohlen. Die Aufstellung solcher Einheiten im Elsaß hatte auch Einfluss auf die Entwicklung im angrenzenden Baden und anderen deutschen Staaten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden in den badischen und württembergischen Städten nach und nach einige freiwillige Feuerlöschgesellschaften.

In Mannheim schlössen sich 88 Mann 1832 zu einer solchen Gesellschaft zusammen. 1839 wurde der Verein der„Freiwilligen zur Hilfe bei Feuergefahr“, dessen Mitglieder wegen ihrer roten Mützen „Rotkappen“ genannt wurden, gegründet.

Die erste freiwillige Feuerwehr im heutigen Sinn entstand 1846 in Durlach auf Betreiben des dortigen Stadtbaumeisters Christian Hengst. Das Kennzeichen dieses„Pompier-Korps“ waren regelmäßige Übungen in der Handhabung der Löschgeräte. Es gab je nach Aufgabe eine Spezialisierung sowie eine feste Befehlsstruktur. Bei einem Einsatz anlässlich des katastrophalen Brandes des großherzoglichen Hoftheaters in Karlsruhe 1847 fand das Durlacher Pompierkorps, durch dessen Eingreifen noch Schlimmeres verhindert werden konnte, allgemeine Anerkennung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es dann in vielen Städten und Gemeinden zur Gründung von Feuerwehreinheiten nach dem Durlacher Vorbild. In Mannheim konstituierte sich bereits 1851 ein solches Feuerwehrkorps.

Auszug aus dem Protokollbuch
Am. 30. April 1897 wurde in Neckarau die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Auf Beschluss des Gemeinderates der damals noch selbständigen Gemeinde Neckarau wurde im Frühjahr 1897 eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Am 30. April desselben Jahres traf sich die Mannschaft zu ihrer ersten konstituierenden Sitzung. Über den Sommer 1897 hinweg übte die Truppe fleißig ihr Handwerk, um im Spätjahr anlässlich einer „Schlussprobe“ ihr Können zu zeigen.